Wasserschutzbrot – Trinkwasserschutz durch weniger Dünger

Aufgabe
Kampagne zur Einführung eines „Wasserschutzbrots“, hergestellt aus Weizen, bei dem die dritte Nitrat-Düngergabe zum Schutz des Grundwassers weggelassen wurde.
Umsetzung
Unter der wissenschaftlichen Projektleitung unseres Netzwerkpartner FIBL konnten im Rahmen der Aktion Grundwasserschutz im Jahr 2014 ein erstes Modellprojekt (ein Landwirt, eine Mühle, ein Bäcker) mit dem Aktionsmotto „Dieses Brot schont unser Grundwasser“ realisiert werden. Der Erfolg bestätigte den Auftraggeber, die Regierung von Unterfranken, das Projekt im Jahr 2015 auszuweiten. 15 Bäcker, 3 Landwirte – unterstützt von drei lokalen Wasserversorgungs-Unternehmen – zeigten im Rahmen der Aktion wie vielfältig und geschmackvoll das weniger gedüngte Getreide verarbeitet werden kann. Mit Hilfe eines Kommunikationspaketes für jeden teilnehmenden Bäcker konnten auch die Verbraucher erfolgreich informiert und motiviert werden einen kleinen Mehrbetrag zum Wohle des Grundwassers für ihr „Wasserschutzbrot“ zu bezahlen. Alles in allem ein rundum erfolgreiches Pilotprojekt, welches in den nächsten Jahren weiter ausgebaut wird.

Kunde
Regierung von Unterfranken
Auftragnehmer
N-Komm UG
Ansprechpartner
Jürgen Ißleib
Weitere Informationen:
„Wasserschutzbrot – Trinkwasserschutz durch weniger Dünger“
Grundwasser ist die Quelle für unser Trinkwasser, daher muss es besonders geschützt werden. Beim Anbau von Getreide bringen Landwirte Stickstoffdünger in mehreren Gaben aus. Im Boden wird der Stickstoff zu Nitrat umgewandelt, das über das Grundwasser in die Trinkwasserbrunnen gelangen kann. In Unterfranken ist die Gefahr besonders groß, da oft nur eine dünne Schicht schützender Oberboden über dem klüftigen Untergrund liegt.
Nach der erfolgreichen Testphase in 2014 verzichten in 2015 aktuell drei Landwirte in den Trinkwassereinzugsgebieten Werntal, Würzburg und Sulzfeld/Marktsteft beim Anbau ihres Backweizens auf die letzte Stickstoff-Gabe. Somit verringert sich das Risiko der Nitrat-Auswaschung in das Grundwasser: Es ist ohne teure Aufbereitung als Trinkwasser nutzbar.
Für den im Rahmen des Projekts geernteten Weizen mit einem geringeren Eiweißgehalt erhalten die Landwirte einen Ausgleich von ihrem örtlichen Wasserversorgungsunternehmen. Das grundwasserschonend angebaute Getreide wird in der Mühle getrennt vermahlen und auch separat gelagert. Anschließend gelangt dieses Mehl ausschließlich zu den an diesem Projekt beteiligten Bäckern. Das handwerkliche Geschick, die Verwendung regionaler Rohstoffe und das Bekenntnis zur Heimat, verbunden mit der Sicherung von Arbeitsplätzen, vereint diese regionalen Handwerksbäckereien – zusammen mit den Landwirten, den Wasserversorgern und der Mühle – innerhalb dieses außergewöhnlichen Projekts.
Durch Plakate, Faltblätter, Brottüten, einer Brotbanderole sowie einem Gewinnspiel werden die Verbraucher über das neue Projekt der Aktion informiert. Denn letztendlich entscheiden Sie als Kundinnen und Kunden an der Ladenkasse mit Ihrem Kaufverhalten darüber, wie Produkte erzeugt und verarbeitet werden. Bitte informieren Sie sich anhand der nachfolgenden Liste und Karte aller Bäckereien, wo auch Sie mit Ihrer Kaufentscheidung aktiv zum Erfolg des Projekts beitragen können!
Weitere Informationen zu den Teilnehmern: hier